An zwei Tagen konnten an die 150 Tagungsteilnehmer, die unter anderem aus Japan, Kanada, den USA und mehreren europäischen Ländern anreisten, ihr Wissen über die Entwicklungen in der Lymphologie auffrischen und Neuheiten kennen lernen. Im Abstand von eineinhalb Jahren fand dieser Kongress bereits zum dritten Mal statt. Das Motto der diesjährigen Veranstaltung: »Gesellschaft im Wandel! Lymphödem im Wandel?« Damit setzte das Organisationskomitee einen besonderen Schwerpunkt auf die neuesten Entwicklungen in der medizinischen Behandlung von Krebserkrankungen der Brust und des Unterleibs. Besprochen wurde, wie sich die Behandlungsansätze in den letzten Jahren verändert und welche Folgen dies für die häufig im Anschluss einer Krebsbehandlung auftretenden Lymphödeme an Arm, Bein und Rumpf haben. »In den letzten zwanzig Jahren hat sich viel in der Therapie, zum Beispiel, von Brustkrebs verändert. Die individuellere Behandlung, brusterhaltende Maßnahmen und schonendere Bestrahlungs- und Chemo-Therapien haben die Folgeerkrankung - das Lymphödem - verändert. In der Organisation dieses Kongresses konzentrierten wir uns bei der Einladung der Referenten auf die Nachsorge der Patienten mit lymphologischen Therapiekonzepten, die sich uns als große Herausforderungen darstellt«, erklärt Dieter Wittlinger, Sekretär der »Gesellschaft für Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder und sonstige lymphologische Therapien«.

Wissensaustausch mit renommierten Ärzten

Am zweiten Tag standen die Erfahrungen und neuesten Erkenntnisse renommierter internationaler Ärzte und Therapeuten über Veränderungen in der medizinischen und therapeutischen Behandlung im Vordergrund. »Ein Jahr haben wir diese Vorträge vorbereitet. Wir wollten unseren Teilnehmern ausgewogene Themen zu allen Aspekten der Lymphologie bieten. Von Forschungsergebnissen über Praxisstudien bis hin zu neuesten Entwicklungen der schulmedizinischen Seite«, erklärt Dr. Melanie Wohlgenannt. Die als Allgemeinmedizinerin in Innsbruck niedergelassene, in der Lymphologie spezialisierte Ärztin, gestaltete dieses Mal als Kongresspräsidentin und wissenschaftliche Organisatorin die lymphologische Wintertagung wesentlich mit. Diese Mischung aus Anwendung, praktischen Erfahrungsberichten und Forschungsergebnissen erklärt den großen Erfolg des Kongresses. Unter den Vortragenden waren unter anderem Prof. Dr. Wilfried Schmeller; Lübeck, Prof. Dr. Hellmut Zöltzer, Kassel;  Prof. Dr. Horst Weißleder, Freiburg; Prim. Dr. Christian Wiederer, Baden bei Wien;  und Prim. Dr. Christian Ure, Wolfsberg. Lokale Referenten waren die Gynäkologen Univ.-Prof. Andreas Widtschwendter, Innsbruck;  und OA Dr. Alois Astner, Kufstein; sowie die FA Dr. Uli Andrich, Bad Häring;  und Dr. Martin Jungmann, Kufstein. Auch die im Wittlinger Therapiezentrum beschäftigten Ärzte und Therapeuten gaben als Workshop-Referenten und Vortragende ihr Wissen weiter. »Es ist immer wieder spannend, hier zu sein. Ich kann aus den Vorträgen sowie den Workshops viel neues Wissen mitnehmen, das ich in der Therapie sehr gut umsetzen kann«, fasst eine Teilnehmerin aus Irland zusammen. Aufgrund der Internationalität wurden diese Vorträge mit Simultanübersetzung in Deutsch und Englisch angeboten.

Verleihung des Dr. Vodder/G. Wittlinger Preises

Traditionell wurde der vom »Wittlinger Therapiezentrum GmbH« und der Gesellschaft für Manuelle Lymphdrainage und sonstige lymphologoische Therapien« ausgeschriebene Preis für publizierte Beiträge auf dem Gebiet der Lymphologie vergeben. Dieses Jahr ging der Preis an Raquel Pérez García und Yolanda Robledo aus Spanien. Sie haben in einer Untersuchung die Wirkung der manuellen Lymphdrainage nach Dr. Vodder auf das Immunsystem und andere Blutkomponenten ihrer Patienten erforscht. Beide waren und sind Schülerinnen von Prof. Hildegard Wittlinger, die ihnen den Preis stolz überreichte. »Diese Damen haben den Preis deshalb verdient, weil sie die Therapieerfolge der manuellen Lymphdrainage vorbildhaft und sehr methodisch festgehalten haben«, begründet Prof. Dr. Erich Brenner als Präsident der Gesellschaft die Preisvergabe. Neben wissenschaftlichen Publikationen können sich die Damen über € 2.500,- Preisgeld für ihre Leistung freuen.

Anbei wurden uns dankenswerter Weise einige Vorträge der Referenten für die Homepage zur Verfügung gestellt.

 

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