Effektivität der Manuellen Lymphdrainage bei sekundären Lymphabflussstärungen
Thomas Seitz
Die aktuelle Diskussion um die Effektivität der manuellen Lymphdrainage (MLD), welche zwischen den InteressenesvertreterInnen des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungträger und der Gesellschaft für MLD herrscht, war derAusgangspunkt des Autors für die Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit zu dieser Theamtik. Ziel war es, eine Übersicht zum wissenschaftlichen Stand über die Effektivität der MLD als Teilprozess der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie zu geben und methodische Unterschiede in den vorhandenen Studien aufzuzeigen. Dazu wurde von Dezember 2011 bis März 2012 eine systematische Literaturrecherche in Internetdatenbanken, Fachzeitschriften und -büchern durchgeführt und auf folgende Punkte bei der analyse der inkludierten Studien eingegangen: Angabe der TherapeutInnenqualifikation, Nennung und Beschreibung der durchgeführten MLD, Kontraindikationen der MLD, Messmethoden zur Bestiummung des Ödemvolumens, Beschreibung der Ergebnissse und Bewertung der Studie gemäß der PEDro-Skala. Die Thematik wurde aus der Sichtweise der Literatur nach Dr. Vodder aufgearbeitet. Das Ergebnis ist ein narratives Review mit 14 inkludierten Studien und einem Studienprotokoll. Es stellte sich heraus, dass die derzeitige Studienlage hinsichtlich der Effektivität der MLD kontrovers diskutiert wird. Die Arbeit verdeutlicht, dass die Studien hinsichtlich der Untersuchungskriterien sowohl Mängel als aucheine beträchtliche Heterogenität aufweisen. Zudem zeigen sich hinsichtlichdesmethodischen Vorgehens in der Anwendung der MLD deutliche Abweichungen von dem Konzept, wie es durch Dr. Vodder beschrieben wird. Dies stellt eine Erklärung für unterschiedliche oder, die MLD betreffend, negative Studienergebnisse dar. Der Autor gibt aufgrund der neu gewonnenen Erkenntnisse Anstoß dazu, dass es zur Überprüfung der Wirksamkeit der MLD neue Studien - speziell unter Berücksichtigung einer vorschriftsmäßigen Applikation des verwendeten Konzepts - bedarf.